7 stilvolle Passivhaus-Häuser

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Foto: Kathrine Sørgård

Die Kunst, Häuser und Wohngebäude unter dem Gesichtspunkt der Energieeffizienz zu entwerfen, ist nicht neu, aber es gibt einen bestimmten Stil, der immer beliebter wird – das Passivhaus. Dieser auch als Passivhaus bezeichnete Baustil stammt, wie der Name schon sagt, aus Deutschland. Die Passivhaus-Idee gibt es seit den 1990er Jahren und ist in den europäischen Ländern nach wie vor recht weit verbreitet, aber in Nordamerika gewinnt sie langsam an Fahrt.

Die Idee hinter dem Passivhaus ist es, ein Wohngebäude zu entwerfen, das einen niedrigen Energiebedarf hat, vor allem einen niedrigen Heizbedarf. In diesem Sinne gibt es drei Hauptfaktoren im klassischen Passivhaus – eine hervorragende Isolierung, extreme Luftdichtheit und ein leistungsstarkes MVHR-System.

Der Grad der Isolierung und Luftdichtheit sollte über das hinausgehen, was die üblichen Bauvorschriften empfehlen. Diese Vorschriften sind in der Regel ziemlich nachsichtig, und wenn Häuser nach diesen Vorgaben gebaut werden, haben sie meistens Luftlecks und müssen übermäßig beheizt (oder gekühlt) werden, um eine angenehme Innentemperatur zu gewährleisten.

Das MVHR-System (Mechanical Ventilation and Heat Recovery System) unterscheidet sich von den in Nordamerika üblichen HVAC-Systemen. MVHR-Systeme verwenden Ventilatoren für den Luftaustausch innerhalb des Gebäudes und leiten die Luft während der Umwälzung durch einen Wärmetauscher, um entweder heiße oder kalte Luft zurückzugewinnen. Diese Systeme sind vor allem in kalten Klimazonen nützlich und können in anderen Regionen, in denen Kühlung wichtig ist, in Verbindung mit einem HLK-System eingesetzt werden.

Ein echtes Passivhaus sollte alle 3 oben genannten Leistungsfaktoren erfüllen, aber es kann noch viel mehr sein. Viele Passivhäuser, die wir heute sehen, gehen über die Funktionalität hinaus, indem sie auch die Grenzen des ästhetischen Einfallsreichtums ausreizen. Hier sind 7 wunderschön gestaltete Passivhäuser und Wohngebäude, die beweisen, dass Funktion nicht gleichbedeutend mit schlicht oder langweilig sein muss.

Einzigartiges rundes Passivhaus

PassivhausFoto: Anders Bergön

Wenn man an ein Passivhaus denkt, stellen sich viele ein relativ standardisiertes, rechteckiges Gebäude vor, das auf Neuerungen verzichtet. Die Villa Circuitus ist jedoch ein perfektes Beispiel dafür, warum dieser Gedanke völlig falsch ist. Dieses beeindruckende Haus in Schweden ist das erste runde Passivhaus des Landes und ein großartiges Beispiel für kreatives Passivhausdesign.

Die Villa Circuitus ist mit Kebony-Holz verkleidet, das das Haus höher erscheinen lässt, als es ist, und dem eher modernen Design Charakter verleiht. Die Designer Simone Kreutzer und Tommy Wesslund wollten sicherstellen, dass alle Materialien, die für dieses Haus verwendet wurden, aus nachhaltiger Produktion stammen und mit Blick auf den Zweck ausgewählt wurden. Dieses Haus erfüllt nicht nur alle drei Anforderungen eines klassischen Passivhauses, sondern es gibt auch zusätzliche grüne Elemente wie die Sonnenkollektoren am Geländer des Balkons im zweiten Stock und die Kebony-Verkleidung.

Ein für extreme Kälte konzipiertes Passivhaus

Fotografie: Q-haus

Wie bereits erwähnt, wurden Passivhäuser ursprünglich in Ländern mit kälterem Klima entworfen, so dass das Bestreben, den Wärmebedarf zu reduzieren, oberste Priorität hatte. Ein hervorragendes Beispiel dafür, wie diese Häuser ideal für die eisige Kälte sind, ist das Kautokeino Hauspflege Gebäude.

Dieses Pflegeheim befindet sich in Norwegen, direkt über dem Polarkreis. Die Temperaturen können hier bis zu -40 Grad (C/F) betragen, so dass es für jede Art von Wohnhaus wichtig ist, dass es ohne übermäßige Energiekosten leicht beheizt werden kann. Da es sich um ein Pflegeheim für Senioren handelt, ist es sogar noch wichtiger, dass das Gebäude in der Lage ist, mit Leichtigkeit optimale Temperaturen zu halten. Dieses große Passivhaus ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die Passivhausbauweise für jede Art von Gebäude in diesen extrem kalten Regionen nützlich ist.

Ein modernes Passivhaus

PassivhausFoto: Lasse Haldrup Juul

Passivhäuser und moderne Designstile passen sehr gut zusammen, wie dieses von Kontur Architects entworfene Passivhaus beweist.

Dieses atemberaubende Haus ist sowohl modern als auch funktional und mit einer Verkleidung aus Kebony Clear versehen, die einen optischen Reiz ausübt. Wie bereits angedeutet, ist die Auswahl verantwortungsvoller Materialien beim Bau von Passivhäusern wichtig. Kebony ist eines der wenigen Echtholzmaterialien, die bei der Gestaltung von Passivhäusern, bei denen ein warmes, organisches Aussehen gewünscht wird, bedenkenlos verwendet werden können.

Eine phantasievolle Passivhaus-Wohnanlage

Foto: Jørn Hindklev, Byggeindustrien

Zwar handelt es sich bei den meisten Passivhäusern um Einfamilienhäuser, doch lassen sich die gleichen Passivprinzipien problemlos auf alle Arten von Wohngebäuden anwenden. Die Passivbauweise eignet sich hervorragend für Wohnkomplexe, in denen die Aufrechterhaltung einer insgesamt angenehmen Temperatur in einer Reihe von Wohnräumen wichtig ist.

Jedes SOPP Student Housing-Gebäude beherbergt 360 verschiedene Wohnungen und erstreckt sich über insgesamt vier Blöcke. Schon in der ersten Entwurfsphase war klar, dass ein Passivhauskonzept erforderlich sein würde. Das SOPP Student House Building ist nicht nur ein wunderschön gestalteter, kreativer Apartmentkomplex, sondern auch äußerst energieeffizient und wurde ausschließlich mit nachhaltigen Materialien entworfen.

Ein ökologisch integriertes Passivhaus

PassivhausFoto: Kebony

Oftmals hinterlassen Häuser und Wohngebäude einen negativen Fußabdruck in der Umgebung. Das Ziel des Knarvik-Kindergartens war es, einen Passivhausstil zu schaffen, der sich sowohl ökologisch als auch optisch einfügt. Dieses Gebäude ist wunderschön gestaltet und absolut funktional. Die bunten Farbtupfer am Gebäude sorgen für eine gewisse Verspieltheit, ohne die Schönheit der umgebenden Vegetation zu beeinträchtigen.

Dieses Passivhaus wurde als grünes Gebäude konzipiert und ist außergewöhnlich gut gebaut, um an der nassen, kühlen Westküste Norwegens zu bestehen. Als umweltbewusstes Gebäude hat der Kindergarten von Knarvik noch mehr Möglichkeiten, seinen Schülern den Respekt für die natürliche Welt, in der wir leben, zu vermitteln, was eine einzigartige pädagogische Erfahrung darstellt.

Ein gemeinschaftliches Passivhaus

Foto: Kathrine Sørgård

Die Passivhausbauweise eignet sich für jede Art von Wohn- oder Gemeinschaftsgebäude, das als Lebensraum dient. Ein weiterer unglaublicher Kindergarten, der die Passivhausbauweise nutzt, ist der Moholt-Kindergarten. Anders als das Knarvik-Gebäude ist das Moholt-Gebäude als integraler Bestandteil des umliegenden Studentendorfs betrachtet – es bietet Kinderbetreuungsdienste für die Studenten der Universität.

Der Kindergarten in Moholt konzentriert sich auf die Schaffung einer komfortablen, wohnlichen Umgebung für die Kinderbetreuung mit der Möglichkeit, so effizient wie möglich zu arbeiten. Das Gebäude weist viele Aspekte des klassischen Passivhaus-Designs auf, mit ein paar zusätzlichen Elementen wie einem Spielplatz im Freien und der Verwendung heller Farben, die auf die Kinder einladender wirken.

Ein eleganter Passivhaus-Wohnkomplex

PassivhausFoto: MDH Arkitekter

Der Moholt-Kindergarten begleitet das Haupt Moholt Studentenwohnheim  das nach denselben Passivhausprinzipien konzipiert ist. Die gesamte Studentenwohnanlage erstreckt sich über 5 Blöcke und kann bis zu 632 Studenten beherbergen. Dieser Komplex mit seinem sehr eleganten und modernen Design ist ein weiteres Beispiel dafür, dass Passivhäuser nicht unbedingt den Designrichtlinien von Plätzchenbauern folgen müssen.

Die Gebäude Moholt 50|50 sind mit Kebony verkleidet und stellen das größte CLT-Bauprojekt in ganz Europa dar. Die Architekten hinter dem Projekt sind gespannt, wie sich die wartungsarme Passivbauweise der Gebäude im Laufe der Zeit bewährt.

Ganz gleich, ob es sich um ein Wohnhaus, eine öffentliche Schule oder eine Gewerbeimmobilie handelt, das Bauen nach den Grundsätzen des Passivhauses kann, insbesondere in kühleren Klimazonen, einen großen Wertzuwachs bewirken. Umweltbewusstes Denken und die Planung von Gebäuden mit geringerem Energiebedarf werden in den kommenden Jahren immer wichtiger werden.